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August von Kotzebues Drama und Lustspiel „die deutschen Kleinstädter“, ist ein typischer Vertreter der Napoleon Epoche und ist vor mehr als 200 Jahren erschienen, genauer gesagt im Jahr 1802. Trotzdem hat das Drama um Olmers Liebe gegenüber Sabine und Heirat an „untitulierte“ Menschen noch im 21. Jahrhundert ihre Bedeutsamkeit. Denn darin befasst sich August von Kotzebue über moralische Aspekte.
Sabine, die hübsche und reizende Tochter des Bürgermeisters von Krähwinkel Nicolaus Staar, ist nach längerem Aufenthalt in der Residenz wieder in die Kleinstadt Krähwinkel zurückgekehrt. Sie erwartet eine Nachricht ihres geliebten Karl Olmers. Jedoch will der Bürgermeister Sabine mit dem gebildeten und scharmanten Herr Bau-, Berg- und Weginspectors-Substitut Sperling verheiraten. Wie versprochen taucht eines Tages Olmers in Krähwinkel auf. Olmers fragt die Familie nach dem Segen Sabine zu seiner Hand zunehmen, jedoch lehnte die Familie dies ab, da Olmers weder Manieren noch einen Titel hat. Alle: «Er bekömmt sie nicht.» (Seite 95, Zeile 6). Die Delinquentin (Diebin), die seit mehreren Jahren im Krähwinkler Gefängnis sitzt, entkommt ausgerechnet am Vorabend ihrer Hinrichtung. Die Affäre zwischen dem Olmers und Sabine wird in der Residenz Aufsehen erregen. Olmers gibt sich als «Geheimer Commissionsrath» zu erkennen und verspricht, ein gutes Wort beim Minister einzulegen. Der Bürgermeister willigt die Hochzeit der beiden ein als auch die Grossmutter von Sabine aufgrund Olmers Titel, der jetzt doch jemand von Rang zu sein scheint.
August von Kotzebue vermittelt uns Lesern, wie wichtig es damals war, einen angemessenen Titel zu haben und weist auf die Geldgier der Menschen im späten 18. Jahrhundert auf.
Der Bürgermeister, Herr Vice-Kirchen-Vorsteher Staar, Frau Staar und Sabine sind alle miteinander verwandt. Die zwei Muhmen Frau Oberfloss- und Fischmeisterin Brendel und Frau Stadt-Accise-Cassa-Schreiberin Morgenroth haben beide eine sehr enge Beziehung zur Familie. Im 19. Jahrhundert brauchte man das Wort Muhmen als Verwandtschaftsbezeichnung und bedeutet so viel wie Tante. Im Werk dreht sich alles um Sabines Verlobung und Heirat mit Bau-, Berg-, und Weginspectors-Substitut Sperling, somit ist sie die Hauptfigur des Werkes. Nebenfiguren wie der Bauer, die Magd der Nachtwächter, ein paar Kindern und Klaus der Rathsdiener schmücken und vervollständigen die ganze Geschichte. Das Verschwinden der Delinquentin gibt dem Werk noch einen letzten Höhepunkt und eine Spannung. Klaus (der Rathsdiener) sagt: «Fort ist sie über alle Berge!» (Seite 141, Zeile 16). Nicht zu vergessen ist Karl Olmers, welches an der zweiten stelle direkt nach der Hauptfigur steht. Er bildet mit Sabine die Kernhandlug der Geschichte. Alles spielt in der kleinen Stadt Krähwinkel ab. In den ersten drei Akten in einem Zimmer des Bürgermeisters Hause und im letzten Akt die Straße vor dem Haus. Herr Staar sagt während einem Gespräch mit den Muhmen und Frau Staar über den unbekannten Gast Olmers: „Weil er selbst keinen Titel hat, so gibt er auch keinem Menschen seine gebührende Ehre.“ (Seite 74, Zeile 1 bis 3). August von Kotzebue schreibt in der Napoleon Epoche und ist Vertreter der Trivialliteratur. Die Trivialliteratur wird als eine besondere Spielart der Literatur bezeichnet und soll auf leichte und lockere Art und Weise unterhalten. Sprachlich ist sie einfach strukturiert und bildhaft charakterisiert. Die Trivialliteratur ist im 18. Jahrhundert während der Aufklärung entstanden. Dadurch das die Figuren auch Selbstgespräche führen, kann man sich gut in deren Emotionen und Gedanken einfühlen (Vierzehnte Scene Sperling allein) Kotzebue befindet sich in der Literarischen Epoche der Aufklärung, Klassik und Romantik. In der Dreizehnte Scene führt Sabine mit Olmers ein «verschlüsseltes» Gespräch. Sie reden über die heimliche Verabredung am vorstehenden Abend, jedoch wollen sie nicht, dass Sperling geschweige irgend jemand davon erfährt. Heutzutage würde man das Doppeldeutung oder ’’Insiderrede’’ nenne, denn nur die Leute, die den Hintergrund kennen verstehen den hauptsächlichen Gesprächsinhalt. Titel spielt eine sehr grosse Rolle zu dieser Zeit. Es geht sogar so weit, dass die Grossmutter von Sabine, das Liebesgeständnis und den Segen, aufgrund des nicht vorhandenen Titels Olmers, verweigert. Frau Staar sagt: „Nein, er bekömmt sie nicht.“ (Seite 82, Zeile 7). Aber nicht nur der Grossmutter, sondern auch der Rest der Familie Staar ist es wichtig, denn hohen Status aufrecht zu halten. Frau Staar zu Frau Morgenroth: „Nun, da mein Sohn, der Bürgermeister auch Oberältester, die Erste Person in der Stadt gleichsam repräsentiert, so begreifen Sie wohl, liebwerteste Frau Muhme, dass er seinem Range Ehre machen muss.“ (Seite 34, Zeile 1 bis 4) Auch Herr Vice-Kirchen-Vorsteher Staar will nichts von Olmers wissen. Die Familie Staar hat seine Bildung zu bemängeln. Herr Staar: „Der kann sich erst aus meiner Lesebibliothek das Sittenbüchlein holen, und solches fleißig studiren.“ (Seite 68 Zeile 15 bis 17) Sperling hingegen hat eine Grosse Verwandtschaft. Frau Staar: „Waren seine Eltern nicht honette Leute? sein Großvater hat sogar mit im Rathe gesessen.“ (Seite 11, Zeile 2 bis 3) Er liest Romane und ist gut gebildet. Dies gefällt vor allem dem Herr Staar, der selbst eine Lesebibliothek besitzt. Sperling wird als «feines Männchen» bezeichnet (Seite 17, Zeile 3).
Es lässt sich folgendes Fazit zusammenfassen. Die Gesellschaftsnormen im 18. Jahrhundert bezüglich des Titels, Ruhm und Ehre spielte eine tiefgründige Rolle, dies bring vor allem die Großmutter Staar durch ihre Verweigerung der Heirat von Sabine und Olmers, noch einmal mehr zur Geltung. Aber auch in der heutigen Gesellschaft achtet heute noch viele Menschen auf Titel und Ruhm, beispielsweise der Aspekt des Berufes. Ist er/sie/es ein Arzt, der viel verdient und gebildet ist oder ein/-e Busfahrer*inn, die viermal weniger verdient? Aber auch die Position in den sozialen Medien beeinflusst viele Menschen bei der Suche nach dem Seelenverwandten. Wie viele Follower weist er/sie/es auf? Wie bekannt ist er/sie/es?
Quellen:
https://www.inhaltsangabe.de/anleitungen/interpretation/
https://studyflix.de/deutsch/interpretation-schreiben-2822
https://www.tour-literatur.de/aufsaetze/kotzebue_kleinstaedter.html
https://de.wikipedia.org/wiki/Muhme
https://www.lernhelfer.de/schuelerlexikon/deutsch-abitur/artikel/trivialliteratur
https://www.abipur.de/gedichte/dichter/3265-august-von-kotzebue.html
August von Kotzebues Drama und Lustspiel „die deutschen Kleinstädter“, ist ein typischer Vertreter der Napoleon Epoche und ist vor mehr als 200 Jahren erschienen, genauer gesagt im Jahr 1802. Trotzdem hat das Drama um Olmers Liebe gegenüber Sabine und Heirat an „untitulierte“ Menschen noch im 21. Jahrhundert ihre Bedeutsamkeit. Denn darin befasst sich August von Kotzebue über moralische Aspekte.
Sabine, die hübsche und reizende Tochter des Bürgermeisters von Krähwinkel Nicolaus Staar, ist nach längerem Aufenthalt in der Residenz wieder in die Kleinstadt Krähwinkel zurückgekehrt. Sie erwartet eine Nachricht ihres geliebten Karl Olmers. Jedoch will der Bürgermeister Sabine mit dem gebildeten und scharmanten Herr Bau-, Berg- und Weginspectors-Substitut Sperling verheiraten. Wie versprochen taucht eines Tages Olmers in Krähwinkel auf. Olmers fragt die Familie nach dem Segen Sabine zu seiner Hand zunehmen, jedoch lehnte die Familie dies ab, da Olmers weder Manieren noch einen Titel hat. Alle: «Er bekömmt sie nicht.» (Seite 95, Zeile 6). Die Delinquentin (Diebin), die seit mehreren Jahren im Krähwinkler Gefängnis sitzt, entkommt ausgerechnet am Vorabend ihrer Hinrichtung. Die Affäre zwischen dem Olmers und Sabine wird in der Residenz Aufsehen erregen. Olmers gibt sich als «Geheimer Commissionsrath» zu erkennen und verspricht, ein gutes Wort beim Minister einzulegen. Der Bürgermeister willigt die Hochzeit der beiden ein als auch die Grossmutter von Sabine aufgrund Olmers Titel, der jetzt doch jemand von Rang zu sein scheint.
August von Kotzebue vermittelt uns Lesern, wie wichtig es damals war, einen angemessenen Titel zu haben und weist auf die Geldgier der Menschen im späten 18. Jahrhundert auf.
Der Bürgermeister, Herr Vice-Kirchen-Vorsteher Staar, Frau Staar und Sabine sind alle miteinander verwandt. Die zwei Muhmen Frau Oberfloss- und Fischmeisterin Brendel und Frau Stadt-Accise-Cassa-Schreiberin Morgenroth haben beide eine sehr enge Beziehung zur Familie. Im 19. Jahrhundert brauchte man das Wort Muhmen als Verwandtschaftsbezeichnung und bedeutet so viel wie Tante. Im Werk dreht sich alles um Sabines Verlobung und Heirat mit Bau-, Berg-, und Weginspectors-Substitut Sperling, somit ist sie die Hauptfigur des Werkes. Nebenfiguren wie der Bauer, die Magd der Nachtwächter, ein paar Kindern und Klaus der Rathsdiener schmücken und vervollständigen die ganze Geschichte. Das Verschwinden der Delinquentin gibt dem Werk noch einen letzten Höhepunkt und eine Spannung. Klaus (der Rathsdiener) sagt: «Fort ist sie über alle Berge!» (Seite 141, Zeile 16). Nicht zu vergessen ist Karl Olmers, welches an der zweiten stelle direkt nach der Hauptfigur steht. Er bildet mit Sabine die Kernhandlug der Geschichte. Alles spielt in der kleinen Stadt Krähwinkel ab. In den ersten drei Akten in einem Zimmer des Bürgermeisters Hause und im letzten Akt die Straße vor dem Haus. Herr Staar sagt während einem Gespräch mit den Muhmen und Frau Staar über den unbekannten Gast Olmers: „Weil er selbst keinen Titel hat, so gibt er auch keinem Menschen seine gebührende Ehre.“ (Seite 74, Zeile 1 bis 3). August von Kotzebue schreibt in der Napoleon Epoche und ist Vertreter der Trivialliteratur. Die Trivialliteratur wird als eine besondere Spielart der Literatur bezeichnet und soll auf leichte und lockere Art und Weise unterhalten. Sprachlich ist sie einfach strukturiert und bildhaft charakterisiert. Die Trivialliteratur ist im 18. Jahrhundert während der Aufklärung entstanden. Dadurch das die Figuren auch Selbstgespräche führen, kann man sich gut in deren Emotionen und Gedanken einfühlen (Vierzehnte Scene Sperling allein) Kotzebue befindet sich in der Literarischen Epoche der Aufklärung, Klassik und Romantik. In der Dreizehnte Scene führt Sabine mit Olmers ein «verschlüsseltes» Gespräch. Sie reden über die heimliche Verabredung am vorstehenden Abend, jedoch wollen sie nicht, dass Sperling geschweige irgend jemand davon erfährt. Heutzutage würde man das Doppeldeutung oder ’’Insiderrede’’ nenne, denn nur die Leute, die den Hintergrund kennen verstehen den hauptsächlichen Gesprächsinhalt. Titel spielt eine sehr grosse Rolle zu dieser Zeit. Es geht sogar so weit, dass die Grossmutter von Sabine, das Liebesgeständnis und den Segen, aufgrund des nicht vorhandenen Titels Olmers, verweigert. Frau Staar sagt: „Nein, er bekömmt sie nicht.“ (Seite 82, Zeile 7). Aber nicht nur der Grossmutter, sondern auch der Rest der Familie Staar ist es wichtig, denn hohen Status aufrecht zu halten. Frau Staar zu Frau Morgenroth: „Nun, da mein Sohn, der Bürgermeister auch Oberältester, die Erste Person in der Stadt gleichsam repräsentiert, so begreifen Sie wohl, liebwerteste Frau Muhme, dass er seinem Range Ehre machen muss.“ (Seite 34, Zeile 1 bis 4) Auch Herr Vice-Kirchen-Vorsteher Staar will nichts von Olmers wissen. Die Familie Staar hat seine Bildung zu bemängeln. Herr Staar: „Der kann sich erst aus meiner Lesebibliothek das Sittenbüchlein holen, und solches fleißig studiren.“ (Seite 68 Zeile 15 bis 17) Sperling hingegen hat eine Grosse Verwandtschaft. Frau Staar: „Waren seine Eltern nicht honette Leute? sein Großvater hat sogar mit im Rathe gesessen.“ (Seite 11, Zeile 2 bis 3) Er liest Romane und ist gut gebildet. Dies gefällt vor allem dem Herr Staar, der selbst eine Lesebibliothek besitzt. Sperling wird als «feines Männchen» bezeichnet (Seite 17, Zeile 3).
Es lässt sich folgendes Fazit zusammenfassen. Die Gesellschaftsnormen im 18. Jahrhundert bezüglich des Titels, Ruhm und Ehre spielte eine tiefgründige Rolle, dies bring vor allem die Großmutter Staar durch ihre Verweigerung der Heirat von Sabine und Olmers, noch einmal mehr zur Geltung. Aber auch in der heutigen Gesellschaft achtet heute noch viele Menschen auf Titel und Ruhm, beispielsweise der Aspekt des Berufes. Ist er/sie/es ein Arzt, der viel verdient und gebildet ist oder ein/-e Busfahrer*inn, die viermal weniger verdient? Aber auch die Position in den sozialen Medien beeinflusst viele Menschen bei der Suche nach dem Seelenverwandten. Wie viele Follower weist er/sie/es auf? Wie bekannt ist er/sie/es?
Quellen:
https://www.inhaltsangabe.de/anleitungen/interpretation/
https://studyflix.de/deutsch/interpretation-schreiben-2822
https://www.tour-literatur.de/aufsaetze/kotzebue_kleinstaedter.html
https://de.wikipedia.org/wiki/Muhme
https://www.lernhelfer.de/schuelerlexikon/deutsch-abitur/artikel/trivialliteratur
https://www.abipur.de/gedichte/dichter/3265-august-von-kotzebue.html