Bürgermeister Nicolaus Staar:
Sabine ist meine einzige Tochter und trägt mein voller Stolz in sich. Aufgrund ihres Aufenthalts in der Residenz stellte der Herr Meister fest, dass Sabine ein kluges Mädchen ist. Unsere Kleinstadt Krähwinkel besitzt eine Schule im Stadtzentrum. Der Ausbaue der Schule ermöglichte Sabine, eine ausgezeichnete Schulbildung zu vollbringen. Ich möchte, nein, ich bestehe darauf, dass Sabine Herrn Bau-, Berg- und Weginspectors-Substitut Sperling heiratet. Er besitzt einen ehrenvollen Titel, hat Manieren und ist, wie Sabine, gebildet. Zurück zu Sabine. Seit dem Auftauchen des fremden Gasts Karl Olmers, verhaltet sie sich komisch gegenüber mir und der Familie, als ob sie uns etwas verheimlicht. Merkwürdig, ich kann Sabine kaum wieder erkennen. Was hat sie wohl im Schilde? Was bedrückt ihr kleines und zärtliches Herzchen? Was kann ich, Bürgermeister und Vater für sie tun?
Mutter Frau Unter-Steuer-Einnehmerin Staar:
Meine Enkelin Sabine, Tochter des Bürgermeisters, auch «Oberältester» genannt, trägt mein ehrenvolles Blut. Ich war immer dagegen gewesen, Sabine in die Residenz zu schicken. Sie kann schon manch gottlose Dirne sein, wenn sie weiterhin Mannesbilder in der Tasche mit sich trägt. Was für eine Sünde, oh Gott, vergib ihr. Als mir Sabine erzählt hatte, dass der Mann auf dem Bild unser König des Landes ist, konnte ich mein Glück, unser Glück kaum fassen. Es stellte sich aber heraus, dass Sabine mich angelogen hatte, was mich ganz zornig machte. Als wäre das nicht schon genug, erzählte sie mir, dass sie Herrn Sperling nicht ausstehen kann. Sie will lieber ledig bleiben, als Sperling zu heiraten. Das Kind soll ihre Zunge wahren, sie weiss nicht, wovon sie da spricht. Er hat einen solch feinen Titel, seine Eltern sind honette Leute, eine grosseVerwandtschaft. Sabine ist nicht besonders religiös, was mich etwas stört, denn sie sollte Gott vor Augen haben und mehr Dankbarkeit zeigen. Auch wenn sie für viel Unruhe in meinem Leben sorgt, liebe ich meine Enkelin über alles.
Karl Olmers:
Sabine Staar meine Liebe des Lebens. Als unsere Augen sich in der Residenz für das erste Mal streiften, war ich mir sicher, dass sie meine Seelenverwandte ist. Wundervolles langes Haar, grosse Augen und ein breites, herzerwärmendes Lächeln. Wenn sie lacht, schmelzen meine Sorgen davon. Ich kann in ihr Herz blicken und sehen, dass sie eine gebildete, kluge und liebevolle, nette junge Frau ist. Ich liebe sie! Ich habe ihr versprochen, dass ich sie in ihrer Heimatstadt besuchen komme und nach ihrer Hand greifen werde. Mir gehört Sabine nur mir allein und ich werde jedem klarstellen, dass sie mir gehört. Ich werde alles tun, um Sabine auf meine Seite zu gewinnen. Ewige liebe wünsche ich mir mit ihr. Ich weiss, dass auch sie gleich empfindet wie ich. Seit meiner Ankunft in der Kleinstadt Krähwinkel, verhaltet sich Sabine eher zurückhaltend. Hat sie niemanden erzählt, dass ich sie und ihre Familie besuchen werde?
Bau-, Berg-, und Weginspectors-Substitut Sperling:
Die Sabine ist eine sonnig schöne junge Frau. Ich werde sie am kommenden Fest heiraten und ihr meinen Titel zuschreiben. Sie zeigt mir gegenüber nicht viele Emotionen, vor allem nicht seitdem der fremde Gast Karl Olmers aufgetaucht ist. Neulich sprach sie über einen Ritterroman, der Olmers selbst verfasst. Sie zeigte absolute Begeisterung. Sie weiss halt gute Romane zu schätzen, was mich sehr erfreut, denn auch ich liebe es, Romane zu lesen. Ihr Onkle Herr Vice-Kirchen-Vorsteher Staar besitzt eine eigene Lesebibliothek mit diversen Büchern. Später werde ich mit unseren Kindern Tag und Nacht in der Lesebibliothek verbringen. Sabine ist mein Ein und Alles, wozu habe ich sie nur verdient? Sie ist wunderschön, schlau und hat einen rühmlichen Titel. Sie und ihre Familie sind in der Gesellschaft als sehr hoch angesehen.
Kommentar: Die Kleinstadt Krähwinkel ist so klein, dass man sich untereinander gut kennt. Deshalb fanden wir ein Porträt der einzelnen Figuren, eine sehr gute Umsetzungsmöglichkeit, dies zu wiedergeben. Ziel war es, dass verschiedene Charaktere aus dem Werk über die Hauptperson (Sabine Staar) berichten, wie sie Sabine wahrnehmen und sehen. Entschieden haben wir uns für die vier unserer Meinung nach wichtigsten Figuren. Der Vater und Bürgermeister Nicolaus Staar, ihre Grossmutter Frau Unter-Steuer-Einnehmerin Staar, ihr geliebter Karl Olmers und die Nervensäge Bau-, Berg-, und Weginspectors-Substitut Sperling. Da alle vier Figuren etwa gleich oft im Werk von August Kotzebue erwähnt werden und auch selbst zu Worte kommen, war es nicht schwierig, ihre Charakterzüge zu verstehen und dann schlussendlich zu wiedergeben. Vier verschiedene Personen mit vier verschiedenen Perspektiven herabschauend auf die Hauptfigur. Der Vater sieht das Ganze mit viel Stolz und wünscht seiner geliebten Tochter nur das Beste. Die Großmutter hat, die kritische Denkweise der Familie ist streng und will Sabine vor grossen Fehlern hüten. Der Olmers ist über beide Ohren in sie verliebt als auch der Sperling. Doch Sabine will bloss Olmers, was für die Familie gar nicht infrage kommt. Durch diese Perspektivenwechsel kann das Werk auf verschiedene Art und Weise aufgenommen und verstanden werden. Herr Vice-Kirchen-Vorsteher Staar haben wir nicht in das Porträt eingebettet, da wir fanden, dass seine Meinung immer die Zusammenfassung deren der anderen war: „Er (Olmers) bekömmt sie nicht“ Seien Einsichten und Wahrnehmungen von Sabine entspricht nur deren aller anderen Figuren zusammen, weshalb wir es als «unnötig» empfanden. Dasselbe gilt für die zwei Muhmen: Frau Ober-Floß- und Fisch-Meisterin Brendel und Frau Stadt-Accise-Cassa-Schreiberin Morgenroth.
Sabine ist meine einzige Tochter und trägt mein voller Stolz in sich. Aufgrund ihres Aufenthalts in der Residenz stellte der Herr Meister fest, dass Sabine ein kluges Mädchen ist. Unsere Kleinstadt Krähwinkel besitzt eine Schule im Stadtzentrum. Der Ausbaue der Schule ermöglichte Sabine, eine ausgezeichnete Schulbildung zu vollbringen. Ich möchte, nein, ich bestehe darauf, dass Sabine Herrn Bau-, Berg- und Weginspectors-Substitut Sperling heiratet. Er besitzt einen ehrenvollen Titel, hat Manieren und ist, wie Sabine, gebildet. Zurück zu Sabine. Seit dem Auftauchen des fremden Gasts Karl Olmers, verhaltet sie sich komisch gegenüber mir und der Familie, als ob sie uns etwas verheimlicht. Merkwürdig, ich kann Sabine kaum wieder erkennen. Was hat sie wohl im Schilde? Was bedrückt ihr kleines und zärtliches Herzchen? Was kann ich, Bürgermeister und Vater für sie tun?
Mutter Frau Unter-Steuer-Einnehmerin Staar:
Meine Enkelin Sabine, Tochter des Bürgermeisters, auch «Oberältester» genannt, trägt mein ehrenvolles Blut. Ich war immer dagegen gewesen, Sabine in die Residenz zu schicken. Sie kann schon manch gottlose Dirne sein, wenn sie weiterhin Mannesbilder in der Tasche mit sich trägt. Was für eine Sünde, oh Gott, vergib ihr. Als mir Sabine erzählt hatte, dass der Mann auf dem Bild unser König des Landes ist, konnte ich mein Glück, unser Glück kaum fassen. Es stellte sich aber heraus, dass Sabine mich angelogen hatte, was mich ganz zornig machte. Als wäre das nicht schon genug, erzählte sie mir, dass sie Herrn Sperling nicht ausstehen kann. Sie will lieber ledig bleiben, als Sperling zu heiraten. Das Kind soll ihre Zunge wahren, sie weiss nicht, wovon sie da spricht. Er hat einen solch feinen Titel, seine Eltern sind honette Leute, eine grosseVerwandtschaft. Sabine ist nicht besonders religiös, was mich etwas stört, denn sie sollte Gott vor Augen haben und mehr Dankbarkeit zeigen. Auch wenn sie für viel Unruhe in meinem Leben sorgt, liebe ich meine Enkelin über alles.
Karl Olmers:
Sabine Staar meine Liebe des Lebens. Als unsere Augen sich in der Residenz für das erste Mal streiften, war ich mir sicher, dass sie meine Seelenverwandte ist. Wundervolles langes Haar, grosse Augen und ein breites, herzerwärmendes Lächeln. Wenn sie lacht, schmelzen meine Sorgen davon. Ich kann in ihr Herz blicken und sehen, dass sie eine gebildete, kluge und liebevolle, nette junge Frau ist. Ich liebe sie! Ich habe ihr versprochen, dass ich sie in ihrer Heimatstadt besuchen komme und nach ihrer Hand greifen werde. Mir gehört Sabine nur mir allein und ich werde jedem klarstellen, dass sie mir gehört. Ich werde alles tun, um Sabine auf meine Seite zu gewinnen. Ewige liebe wünsche ich mir mit ihr. Ich weiss, dass auch sie gleich empfindet wie ich. Seit meiner Ankunft in der Kleinstadt Krähwinkel, verhaltet sich Sabine eher zurückhaltend. Hat sie niemanden erzählt, dass ich sie und ihre Familie besuchen werde?
Bau-, Berg-, und Weginspectors-Substitut Sperling:
Die Sabine ist eine sonnig schöne junge Frau. Ich werde sie am kommenden Fest heiraten und ihr meinen Titel zuschreiben. Sie zeigt mir gegenüber nicht viele Emotionen, vor allem nicht seitdem der fremde Gast Karl Olmers aufgetaucht ist. Neulich sprach sie über einen Ritterroman, der Olmers selbst verfasst. Sie zeigte absolute Begeisterung. Sie weiss halt gute Romane zu schätzen, was mich sehr erfreut, denn auch ich liebe es, Romane zu lesen. Ihr Onkle Herr Vice-Kirchen-Vorsteher Staar besitzt eine eigene Lesebibliothek mit diversen Büchern. Später werde ich mit unseren Kindern Tag und Nacht in der Lesebibliothek verbringen. Sabine ist mein Ein und Alles, wozu habe ich sie nur verdient? Sie ist wunderschön, schlau und hat einen rühmlichen Titel. Sie und ihre Familie sind in der Gesellschaft als sehr hoch angesehen.
Kommentar: Die Kleinstadt Krähwinkel ist so klein, dass man sich untereinander gut kennt. Deshalb fanden wir ein Porträt der einzelnen Figuren, eine sehr gute Umsetzungsmöglichkeit, dies zu wiedergeben. Ziel war es, dass verschiedene Charaktere aus dem Werk über die Hauptperson (Sabine Staar) berichten, wie sie Sabine wahrnehmen und sehen. Entschieden haben wir uns für die vier unserer Meinung nach wichtigsten Figuren. Der Vater und Bürgermeister Nicolaus Staar, ihre Grossmutter Frau Unter-Steuer-Einnehmerin Staar, ihr geliebter Karl Olmers und die Nervensäge Bau-, Berg-, und Weginspectors-Substitut Sperling. Da alle vier Figuren etwa gleich oft im Werk von August Kotzebue erwähnt werden und auch selbst zu Worte kommen, war es nicht schwierig, ihre Charakterzüge zu verstehen und dann schlussendlich zu wiedergeben. Vier verschiedene Personen mit vier verschiedenen Perspektiven herabschauend auf die Hauptfigur. Der Vater sieht das Ganze mit viel Stolz und wünscht seiner geliebten Tochter nur das Beste. Die Großmutter hat, die kritische Denkweise der Familie ist streng und will Sabine vor grossen Fehlern hüten. Der Olmers ist über beide Ohren in sie verliebt als auch der Sperling. Doch Sabine will bloss Olmers, was für die Familie gar nicht infrage kommt. Durch diese Perspektivenwechsel kann das Werk auf verschiedene Art und Weise aufgenommen und verstanden werden. Herr Vice-Kirchen-Vorsteher Staar haben wir nicht in das Porträt eingebettet, da wir fanden, dass seine Meinung immer die Zusammenfassung deren der anderen war: „Er (Olmers) bekömmt sie nicht“ Seien Einsichten und Wahrnehmungen von Sabine entspricht nur deren aller anderen Figuren zusammen, weshalb wir es als «unnötig» empfanden. Dasselbe gilt für die zwei Muhmen: Frau Ober-Floß- und Fisch-Meisterin Brendel und Frau Stadt-Accise-Cassa-Schreiberin Morgenroth.